Potentilla dominicana, Potentilla opizii Domin, Potentilla wiemanniana subsp. thyrsiflora (Zimmeter) Asch. & Graebn.
Rote Liste Sachsen: | 1 ((akut) vom Aussterben bedroht) |
Kleinart aus dem P. collina-Aggregat. Hybridogen enstanden. Die Elternsippen konnten noch nicht zweifelsfrei identifiziert werden.
Potentilla lindackeri gehört der Potentilla collina-Gruppe an. Die Art weist keine Zackenhaare und keine Sternhaare auf, ist aber auf der Blattunterseite zottig lang behaart. Die Blätter setzen sich aus 5 Blättchen zusammen, welche meist mehr als 10 Zähne aufweisen. Die Blättchen sind verkehrteiförmig mit einer keilförmigen Basis. Die Pflanze wird nicht sehr hoch, kann durch Ausläufer aber verhältnismäßig dichte Matten bilden. Die Blüten sind gelb und fünfzählig.
Potentilla lindackeri ist ein ausdauernder Hemikryptophyt. Zur Biologie dieser Art liegen nicht viele Angaben vor. Die Bestäubung erfolgt vor allem durch Insekten. Die Diasporen weisen keine Anpassungen an eine Fernausbreitung auf. Ob eine Samenbank aufgebaut wird ist unsicher.
Diese hybridogen entstandene Sippe kommt nur in Böhmen und Sachsen vor. Im Freistaat Sachsen befinden sich die Vorkommen im Elbtal zwischen Meißen und Dresden sowie vereinzelt in der Sächsischen Schweiz (aktuell bei Krippen).
günstig (Gutachterliche Bewertung)
Die meisten bekannten Vorkommen befinden sich auf Grünlandstandorten im Siedlungsbereich. Es ist jederzeit mit kritischen Störungen oder kurzfristige Änderungen des Pflegeregimes zu rechnen, was unmittelbar zu einer erheblichen Gefährdung führen kann. Der aktuelle Zustand der meisten Vorkommen ist jedoch als günstig einzuschätzen.
gering
Indigene, Ureinheimische (Reproduktion)
Ja
starker Rückgang
starke Abnahme
Diese hybridogen entstandene Sippe kommt nur in Böhmen und Sachsen vor. Im Freistaat befinden sich die Vorkommen im Elbtal zwischen Meißen und Dresden und einzelne Vorkommen in der Sächsischen Schweiz (aktuell bei Krippen).
Potentilla lindackeri wächst auf ruderal beeinflussten, sandigen Magerrasen und Halbtrockenrasen, kommt aber auch auf trockenen Ruderalstellen und Mauern vor.
Ziel ist der Schutz aller Standorte und der Erhalt günstiger Habitatzustände. Spezielle Artenschutzmaßnahmen sind aufgrund der vorliegenden Informationen nicht notwendig. Durch das begrenzte Areal der Art, an dem Sachsen einen erheblichen Anteil hat, sollten die Vorkommen jedoch regelmäßig beobachtet werden um negative Entwicklungen rechtzeitig zu erkennen und entgegenwirken zu können. Zudem sollte bei Kartierungen stärker auf die Art geachtet werden.
Zentrales Medium für die Sammlung von Artdaten in der Naturschutzverwaltung des Freistaates Sachsen ist die Zentrale Artdatenbank beim LfULG: http://www.umwelt.sachsen.de/umwelt/natur/8048.htm; Zur Verbreitung von Arten in Sachsen sind unter folgendem Link aktuelle Übersichtskarten abrufbar: http://www.umwelt.sachsen.de/umwelt/infosysteme/cadenzaweb2014/commands.xhtml?Login.Anonymous
Eutrophierung, Sukzession, Aufgabe der traditionellen Nutzungsformen, Mauersanierung (am Fundort Krippen)
GREGOR, T. & MÜLLER, F. 2005: Verbreitung und Ökologie von Potentilla lindackeri TAUSCH in Sachsen. Sächs. Florist. Mitt. 9: 68–81.
29.10.2015; Katrin Landgraf, Frank Richter, Steffi Hempel; Hinweise und Änderungsvorschläge bitte an: dietmar.schulz@smul.sachsen.de Legende zum Artensteckbrief unter: http://www.umwelt.sachsen.de/umwelt/natur/22872.htm; Informationen zur Artengruppe für Sachsen: http://www.umwelt.sachsen.de/umwelt/natur/23411.htm