Sony XEL-1 (11-Zoll-OLED-Fernseher)

Klein, schwarz, stark!

Sony XEL-1 (11-Zoll-OLED-Fernseher)

Sony XEL-1: Hat ein sensationelles Bild.

 

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Sony hat mit dem XEL-1 auf der IFA 2008 den ersten serienreifen OLED-Fernseher für Deutschland vorgestellt. In den Handel kommt er erst Anfang nächsten Jahres, wir haben uns den Kleinen aber schon in Japan besorgt und ihn im Labor auf Herz und Nieren getestet.

Vorteile

Tolles Bild

Sehr hoher Kontrast

Nachteile

Nur 11-Zoll Diagonale

sehr hoher Preis

Im Vergleich zur LCD-Konkurrenz glänzt der OLED mit einem bis zu 25 Prozent erweiterten Farbraum und – bedingt durch seinen tiefen Schwarzwert – mit einem sehr hohen Kontrast: Der Hersteller gibt ihn mit mehr als einer Million zu eins an, gemessen haben wir sehr gute 42.391:1. Dieser extrem hohe Wert lässt sich damit erklären, dass OLED-Pixel bei Schwarz schlicht das Leuchten einstellen. Mehr praktischen Wert hat hier der Schachbrett-Kontrast, für den wir ein Verhältnis von 982:1 ermitteln. Das ist fast zehnmal mehr als gute LCD-Bildschirme liefern.

Schwarz ist schwarz

Messwerte sind wichtig, aber den besten Eindruck bekommen Sie beim direkten Vergleich, wenn in einem dunklen Raum auf beiden Schirmen ein weißes Rechteck auf schwarzem Grund dargestellt wird: Auf dem LCD-Schirm scheint ein weißes Rechteck in einer grauen Fläche zu schwimmen, beim OLED ist nur noch das weiße Rechteck zu sehen, während der schwarze Hintergrund mitsamt dem Display-Rahmen im Dunkeln verschwindet. Ebenso begeistert die Farbdarstellung, die in ihrer Brillanz sogar die von Plasma-Fernsehern locker in den Schatten stellt.

Höherer Stromverbrauch als erwartet

Etwas enttäuscht waren wir von der Energie-Effizienz des Bildschirms. Die OLED-Technik gilt gemeinhin als stromsparend, weil Energie nur dann notwendig ist, wenn die Pixel Licht produzieren. Trotzdem mussten wir im Schnitt eine Energieaufnahme von 28 Watt feststellen. Zum Vergleich: Ein aktueller 22-Zoll-TFT-Monitor benötigt rund 40 Watt.

Die TV-Zukunft?

Mit einem Preis von etwa 3.000 Euro ist Sonys XEL-1 sicherlich kein Schnäppchen. Allerdings ist dieser stolze Preis auf die noch nicht ausgereifte Display-Produktion zurückzuführen – die Branche munkelt von Ausschussraten um die 90 Prozent. Wird die Ausbeute besser, geht sicherlich auch der Preis nach unten. Ob OLED damit aber die Plasma- und vor allem die LCD-Konkurrenz als Fernsehschirm der Zukunft ablösen kann, ist fraglich. Viele namhafte TV-Hersteller haben inzwischen LCD-Fernseher mit partieller LED-Hintergrundbeleuchtung im Programm, welche bei der Farbbrillanz und durch die teilweise Abdunklung auch beim Kontrast deutlich an Qualität zugenommen haben.

Nur für sehr Ungeduldige

Wer sich selbst über eBay und Co. ein japanisches Gerät besorgen will, sollte allerdings schon mal das Programmheft der Volkshochschule studieren: Der japanische XEL-1 bietet nur Japanisch als Bediensprache an – nicht einmal Englisch lässt sich einstellen. Er arbeitet außerdem nur mit Geräten zusammen, die ihm ein 60-Hz-Signal liefern können. Viele Satelliten- oder Kabel-Receiver, die in Deutschland ausschließlich mit 50 Hertz arbeiten, scheiden so als Zuspieler aus. Fürs Wiedergeben von Blu-ray-Discs (BD) eignet sich das Gerät aber auch in Deutschland bestens.

Fazit

Der Sony XEL-1 OLED-Fernseher bietet ein Wahnsinnsbild für wahnsinnig viel Geld. Solange der Preis für die Geräte nicht sinkt und die Bildschirmdiagonalen nicht größer werden, stellen OLED-TVs keine Bedrohung für Plasma- und LCD-Fernseher dar. Wenn die Hersteller allerdings die Produktionsausbeute erhöhen und größere Geräte dadurch bezahlbar werden, geht an OLED kein Weg mehr vorbei: So ein tolles Bild wird es von Plasma und LCD in absehbarer Zeit nicht geben.

Alternative

Auch Samsung arbeitet an OLED-Geräten und zeigt auf Messen hin und wieder Prototypen, auch mit Bildschirmdiagonalen deutlich jenseits von Sonys 11 Zoll. Allerdings ist hier noch kein Seriengerät in Sicht. Auch Sony hat nach dem XEL-1 die Arbeit an OLED nicht eingestellt. Auf asiatischen Technikmessen gab es eine kabellose Variante des Gerätes und Modelle mit größeren Bildschirmdiagonalen zu sehen – allerdings waren alle nur Prototypen.

Andreas Nolde, Redakteur

Andreas Nolde, Redakteur