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Wie ein Thriller! So lief der Fahnenklau der Ultras ab

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Giasinga Buam
Die geklaute Löwen-Fahne im Bild (unten) © imago sportfotodienst

München - Das geklaute Fanbanner der Löwen-Ultras von den Giasinga Buam sorgt weiter für Aufregung. In der tz schildern Vertreter beider Seiten, wie der Zoff vonstatten gegangen ist.

Für die einen ist es bloß eine Fahne, für die anderen ihr kostbarstes Gut. Zaunfahnen sind für Ultras so etwas wie ihr größter Schatz. Wird sie von rivalisierenden Ultras geklaut, muss sich die Gruppierung auflösen, so besagt es der Ehrenkodex. Auch bei den Giasinga Buam, deren Flagge letztens von FCB-Ultras entführt wurde. Das Problem: Die Anhänger des TSV 1860 sind über die Art des Diebstahls gelinde gesagt empört. Private Aufenthaltsorte der Ultras seien tabu, so die Sechziger Ultras, weswegen auch schon Konsequenzen angedroht wurden, sollten die Roten die Fahne nicht zurückgeben. Viel Wind wegen einer Fahne. Die tz versucht, die Geschehnisse rund um den Fahnenklau zu rekonstruieren:

Der erste Notruf geht bei der Münchner Polizei vergangenen Freitag ein. Schlägerei. Humboldt-Ecke Pilgersheimer Straße. Als die Einsatzkräfte vor Ort erscheinen, ist aber niemand mehr da. Tags drauf erfolgt dann der Fahnenklau, bei dem sich die Versionen von Roten und Blauen naturgemäß deutlich unterscheiden. Fakt ist: Der Transport der Fanutensilien wurde von den Bayern-Ultras lange beobachtet, der Diebstahl geplant, bis am Samstag schließlich minutiös zugeschlagen wurde.

Rot sagt: Der blaue Kollege sei mit den Utensilien alleine im Auto unterwegs gewesen und nach einem Einkauf zusammen mit seiner Freundin am Parkplatz abgepasst und zur Übergabe „gebeten“ worden.

Blau sagt: Das Auto sei an einer Ampel blockiert worden, worauf physische Überzeugungsarbeit zur Eroberung der Fahne geführt hätte.

Rot zu der Version: „Natürlich erfindet der Geschichten, damit er nicht erschlagen wird“, so ein Insider.

Doch damit nicht genug: Das Geschehen verlagerte sich auf die Autobahn, wo der beklaute 1860-Ultra nicht gerade im Rahmen der Straßenverkehrsordnung versuchte, sein Hab und Gut wiederzuerlangen. Wie die tz erfuhr, gelang es ihm auch, das Fahrzeug anzuhalten (mitten auf der Autobahn), worauf die Bayern-Ultras aber fliehen und die Fahne letzten Endes über öffentliche Verkehrsmittel in Sicherheit bringen konnten. Wo sich das gute Stück nun befindet? Topsecret!

In gut einem Monat steigt im Grünwalder Stadion wieder das Amateurderby (28.8., 15 Uhr), das aufgrund der aktuellen Geschehnisse wohl nur bedingt friedlich verlaufen könnte. „Ich würde im Moment nicht gerne in der Haut eines Roten stecken wollen“, so ein Löwen-Ultra zur tz. Die Ultras der Blauen wollen und werden die Aktion der Roten nicht einfach auf sich sitzen lassen, Grund zur Sorge sieht die Münchner Polizei aktuell aber nicht.

Polizeisprecher Werner Kraus zur tz: „Wir werden mit einer ausreichenden Zahl an Einsatzkräften vor Ort sein.“ Ob das reicht, wenn die Roten das geklaute Stück beim Amateurderby in ihrer Kurve verkehrt herum präsentieren? 

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lop

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