Gelnägel selber machen: So gelingt die langanhaltende Maniküre auch Anfänger:innen
Künstliche Nägel erfreuen sich in den letzten Jahren großer Beliebtheit. Ihr eher als kitschig konnotiertes Image konnten Gel-Nägel durch ein Standing als Beauty-Trend ersetzen – nicht zuletzt sorgten unter anderem Jennifer Lopez und Hailey Bieber mit ihren Maniküren wie beispielsweise den Glazed Donut Nails dafür, dass aktuell ein Nagel-Trend auf den anderen folgt. Maniküren und Nail Designs mit Shellac, Acryl, oder Gelnägel zeichnen sich nicht nur durch individuelle, kunstvolle Designs, sondern auch durch den langen Halt aus – sind aber meist auch mit einem Besuch im Nagelstudio verbunden. Mit unserer Anleitung gelingen die Gelnägel zum Selbermachen auch Anfänger:innen – hier finden Sie alles, was Sie über Gelnägel wissen müssen sowie Vor- und Nachteile der langanhaltenden Maniküre.
Kann man Gelnägel selber machen?
Gelnägel sehen gepflegt aus und versprechen eine lang anhaltende Maniküre. Die Kosten für regelmäßige Besuche im Nagelstudio können sich aber schnell summieren. Die gute Naachricht: Mit unserer Schritt-für-Schritt-Anleitung und ein paar Anfänger:innen-Tipps können Sie Gelnägel selber machen. Wir verraten Ihnen, wie es gelingt.
Gelnägel selber machen: Das brauchen Sie
Was brauche ich, um Gelnägel selber zu machen? Diese Frage stellen sich viele in der Vorbereitung. Tatsächlich wird für die DIY-Maniküre ein wenig Zubehör benötigt. Haben Sie aber erst einmal in Ihr Equipment investiert, können Sie es immer wieder nutzen und müssen nichts Neues mehr besorgen. Kaufen Sie am besten ein Set, um Gelnägel selber zu machen. Darin sind alle wichtigen Utensilien enthalten, und Sie können direkt loslegen.
Das brauchen Sie, um Ihre Gelnägel selbst zu machen:
- Nagelhautschieber oder Rosenholzstäbchen
- Fusselfreie Wattepads oder Zelletten
- Nagelfeile
- Polierblock für die Nägel oder Buffer
- Primer
- UV-Gele (Aufbaugel, Farbgel, Versiegelungsgel)
- Deko nach Belieben
- Lackpinsel
- Cleaner oder Desinfektionsmittel
- UV- oder LED-Lichthärtungsgerät
In welcher Reihenfolge werden Gelnägel gemacht?
Mit unseren Tipps für Anfänger:innen lernen Sie, Gelnägel selber zu machen, und erfahren, welche Reihenfolge Sie beim Selbermachen der Gelnägel einhalten sollten. Aufgrund der einzelnen Aushärtephasen und der Zeit für das Modellieren der Nägel sollten Sie mindestens 45 Minuten bis eine Stunde für die DIY-Maniküre einplanen. Je nachdem, wie geübt Sie sind, kann die Dauer variieren.
- Alte Lackreste entfernen und Nägel in die gewünschte Form feilen.
- Ist noch Gel auf den Nägeln vorhanden, dieses vorsichtig mit der Nagelfeile oder dem Buffer abfeilen. Der Naturnagel darf dabei keinesfalls beschädigt werden.
- Die Nägel in die gewünschte Form feilen.
- Nagelhaut mit einem Stäbchen sanft zurückschieben und gegebenenfalls sachte entfernen.
- Nägel mit einem speziellen Cleaner entfetten und desinfizieren.
- Nageloberfläche mit einer feinen Feile oder dem Buffer sanft aufrauen. Staub sanft mit einer Bürste entfernen oder mit einem Tuch abwischen.
- Falls Sie einen Primer verwenden möchten, diesen zuerst aufpinseln, er gleicht Unebenheiten aus und sorgt für eine bessere Haftung.
- Aufbaugel (in einem Set fürs Selbermachen von Gelnägel enthalten) mit dem Pinsel auftragen. Zunächst die erste Schicht aufpinseln.
- Für etwa zwei Minuten (Zeit kann je nach Gerät variieren) unter UV-Licht oder einer LED-Lampe aushärten, bis die Schicht trocken ist. Bilden sich auf dem Nagel Feuchtigkeitsrückstände, die sogenannte Schwitzschicht, diese mit einem fusselfreien Wattepad abwischen.
- Dann eine zweite Schicht Farbgel oder wieder Aufbaugel auftragen und erneut unter der Lampe aushärten.
- Feinschliff beim Selbermachen von Gelnägeln: Mögliche Unebenheiten können Sie nun mit einer Feile oder einem Polierblock glätten. Entstandenen Staub entfernen.
- Zum Abschluss fehlt nur noch die Versiegelung. Dafür Versiegelungslack oder Top-Coat aufpinseln und unter UV-Licht trocknen. Mit allen Nägeln so fortfahren.
- Anschließend auf jeden Finger einen Klecks Nagelöl geben und verteilen.
Tipp: Achten Sie darauf, dass das Gel nicht verläuft. Anfänger:innen kann es helfen, jeden Nagel einzeln zu bearbeiten, was zeitintensiv ist. Alternativ können Sie auch die Daumen gesondert bearbeiten, damit Sie ihn bis zum Schluss waagerecht halten können. Außerdem ist es ratsam, den Überlack regelmäßig aufzufrischen. So kann die Maniküre noch länger halten und Sie schützen die Nagelspitzen zusätzlich vor dem Absplittern.
Gelnägel selber machen – ohne UV-Lampe
- Gelähnlichen Nagellack verwenden: Wer Gelnägel selber machen, aber auf die Anwendung einer UV-Lampe verzichten möchte, kann auch zu Nagellacken mit gelähnlicher Textur greifen. Sie härten bei Tageslicht aus und erzeugen optisch den typischen Gel-Look. Diese eher dicken Überlacke ahmen das Volumen von Gelnägeln nach, die Haltbarkeit und Festigkeit der Nägel ist aber nicht mit den Eigenschaften von Kunstnägeln vergleichbar. Dafür können Sie diese Art von Lack mit gewöhnlichem Nagellackentferner lösen und müssen das Gel nicht abschleifen.
- LED-Lampe verwenden: Statt einer UV-Lampe können Sie außerdem auch auf eine LED-Nagellampe zurückgreifen – Unsere Autorin Sina Petri hat den Gel-Nagellack von MyLee mit der zugehörigen Lampe getestet und ist mit dem Ergebnis sehr zufrieden: "Weil meine Nägel von Natur aus tendenziell eher sehr dünn und brüchig sind, greife ich gern auf eine Maniküre zurück, die für etwas mehr Festigkeit sorgt. Die Lacke werden mit Base- und Top-Coat sowie mit zwei Farbschichten aufgetragen und unter LED-Licht ausgehärtet. Hierbei überzeugt nicht nur das glänzende Finish, sondern auch der lange Halt – denn der Nagellack hält zwei bis drei Wochen – ohne Absplittern."
Pflege und Haltbarkeit selbst gemachter Gelnägel
Korrekt aufgetragen, hält das Gel dauerhaft, wächst jedoch heraus. Wie bei Haarfarbe entsteht also ein Ansatz an den Nägeln. Je nachdem, wie schnell Ihre Nägel wachsen, müssen Sie die Lücke alle zwei bis vier Wochen auffüllen.
Sie haben die richtige Reihenfolge beim Selbermachen von Gelnägeln eingehalten? Wunderbar, aber vergessen Sie die anschließende regelmäßige Pflege nicht. Den Bereich um die Nagelhaut sollten Sie mehrmals in der Woche mit Nagelöl pflegen, dann bleibt sie geschmeidig und reißt nicht ein. Außerdem kann der Nagel so schön und gesund nachwachsen. Die Nagelhaut sollten Sie zudem nicht komplett abschneiden, denn sie dient dem Nagel als Schutz vor Bakterien. Wem sie zu dick erscheint, der schiebt sie mit einem Rosenholzstäbchen am besten erstmal nur sanft zurück. Die Nagelunterseite mit einer Nagelbürste reinigen und nicht mit einem spitzen Gegenstand unter die Fingernägel fahren, da der Bereich sonst verletzt werden und Bakterien und Viren eindringen und Entzündungen verursachen könnten.
Die wichtigsten Vor- und Nachteile von Gelnägeln
Statt die Nägel mit klassischem Nagellack zu bepinseln, kann man für einen besonders gepflegten Look auch Gelnägel selber machen. Der Kreativität sind dabei keine Grenzen gesetzt – ob Glitzer, Sternchen, Muster oder bestimmte Farben- und verläufe wie beispielsweise Babyboomer Nägel – Gelnägel lassen sich nach Lust und Laune gestalten. Die Vorteile liegen klar in der langen Haltbarkeit und darin, dass die lackierten Nägel durch die dicken Gelschichten robust und strapazierfähig sind. Klassischer Nagellack kann dagegen leicht abblättern und hält meist nur wenige Tage. Außerdem passen Gelnägel zu jeder Finger- und Nagelform, sie lassen sich auch bei kurzen Nägeln selber machen.
Ein Nachteil von dieser Art der künstlichen Fingernägel ist unter anderem, dass die Nageloberfläche mit einer Feile aufgeraut werden muss, um das Gel auf dem Nagel haftbar zu machen. Dieser Prozess kann die Nagelstruktur schädigen und den Nagelbereich anfällig für Bakterien machen. Zudem muss das Gel immer wieder mit UV-Licht ausgehärtet werden. Eine Bestrahlung mit UV-A-Licht steht unter Verdacht, krebserregend zu sein, ob das Risiko auch bei der kurzen Bestrahlungszeit bei der Modellage von Gelnägeln besteht, ist wissenschaftlich aber noch nicht eindeutig geklärt. Alternativ können Sie jedoch auch wie oben erwähnt eine LED-Lampe nutzen, die beim Aushärten des Nagellacks hilft.
- Individuelle Nageldesigns
- Lange haltbar – ohne Absplittern oder Einreißen
- Nägel sind robuster und strapazierfähiger
- Auf die Nagelform anpassbar
- Vergleichsweise günstiger und zeitsparender, da Sie sich die Kosten und Wege ins Nagelstudio sparen können
- Nägel müssen aufgeraut werden
- UV-Licht kann schädigend sein
- Zeitintensiver als ein herkömmlicher Nagellack
- Nagellacke und Utensilien müssen einmalig angeschafft werden
- Die Maniküre braucht etwas Übung und Geduld
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